Kartslalom "Was ist das?"

Kartslalom

ist die Breitensportvariante des Kartsports. Hierbei wird mit Karts mit Viertaktmotoren auf Parkplätzen oder ähnlichen befestigten Plätzen auf einem mit Pylonen abgesteckten Kurs gegen die Zeit gefahren. Dabei ist immer nur ein Fahrer auf der Strecke.

Kartslalom wird hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen von 8 bis 18 Jahren ausgeübt. Der ursprüngliche Jugendkartslalom wurde in den 1980er Jahren erfunden. Es gibt jedoch mittlerweile auch Sparten, bei denen die Altersgrenzen nach oben offen sind.

 

Klasseneinteilung

Beim Kartslalom wird in der Regel klassenweise gestartet. Diese Klassen sind nach Altersstufen, bei der Sparte Clubsport-Kartslalom/Kart 2000 dazu noch nach Hubraum der Karts, eingeteilt.

Die Einteilung beim Jugendkartslalom sieht wie folgt aus:

Klasse Alter
K0 6–7 Jahre (Berlin-Brandenburg, Nordbaden, Bayern)
K1 8–9 Jahre
K2 10–11 Jahre
K3 12–13 Jahre
K4 14–15 Jahre
K5 16–18 Jahre
K6 älter als 18 Jahre

(Wird inzwischen nur noch sehr selten ausgetragen)

 

Meisterschaften

Die Meisterschaften finden in der Regel auf regionaler Ebene statt. Die besten Fahrer aus den Regionen können sich schließlich für überregionale Meisterschaften, wie beispielsweise zum Bundesendlauf des ADAC aber auch zum ACV Endlauf oder zum Endlauf zur Deutschen Meisterschaft des DMSB qualifizieren. Neben ADAC, ACV und DMSB sind auch der AvD und der DMV in weiten Teilen Deutschlands aktiv.

 

Durchführung und Wertung

Ein Jugendkartslalom wird in drei separaten Läufen auf einem Parcours durchgeführt, von denen der erste ein Trainingslauf ist und die beiden weiteren Läufe in die Wertung einfließen. Dabei werden sowohl die Zeit als auch die erzielten Fehler gewertet. Die in Sekunden umgerechneten Fehler werden dabei auf die erreichte Fahrzeit addiert und der Fahrer mit der geringsten Gesamtzeit gewinnt. Dabei gibt es für einen Pylonenfehler 2 Strafsekunden, für das Auslassen oder falsche Befahren einer Aufgabe 10 Strafsekunden. Es können jedoch nie mehr als 99 Strafsekunden pro Wertungslauf berechnet werden. In Ausnahmefällen kann es auch zu einer Disqualifikation kommen. Neben den Einzelwertungen in den Klassen kann auch eine Mannschaftswertung durchgeführt werden, bei denen Mannschaften aus vier bis fünf Fahrern antreten und die erreichten Punkte der besten drei Fahrer einer Mannschaft addiert werden.

 

Aufgaben

Der Parcours beim Jugendkartslalom besteht aus Aufgaben in Form von Pylonentoren, -spurgassen, -slaloms und -kreiseln, die in möglichst kurzer Zeit fehlerfrei durchfahren werden müssen. Diese Aufgaben müssen in einem Abstand von 4 Meter bis maximal 10 Meter aufgestellt sein. Es ist jedem Veranstalter trotzdem selbst überlassen wie er seinen Parcours aufbaut. Es müssen dabei keine der genannten Aufgaben verwendet werden. Als Faustregel gilt jedoch, dass jede Aufgabe so gebaut sein muss, dass man das Kart hindurchschieben kann. Außerdem muss laut Reglement der Parcours so gestellt sein, dass höhere Geschwindigkeiten nicht erreicht werden können. Auch muss der Parcours mindestens drei Meter von Bordsteinen, Bäumen oder anderen Gegenständen vorbeiführen. Die Gesamtlänge sollte ca. 300–500 m betragen.

Die wichtigsten Aufgaben sind:

  • Das Tor: zwei stehende Pylonen nebeneinander im Abstand von 1,65 m¹ müssen durchfahren werden.
  • Schweizer Slalom: eine Reihe von einzelnen stehenden Pylonen, die im Abstand von vier bis zehn Metern in einer Reihe stehen. Dabei muss die Fahrtrichtung an der ersten Pylone gekennzeichnet werden und von da an die Pylonen wechselseitig umfahren werden.
  • Kreisel: Der Kreis hat einen Innenradius von 10 Metern und muss mindestens einmal komplett durchfahren werden. Dabei hat die Einfahrt eine Breite von 3 m, die Ausfahrt und der Kreis besitzen die normale Torbreite von 1,68 m¹.

„Die neuen Aufgaben“ (hinzugefügt und fester Bestandteil des Reglements des ADAC und DMSB seit 2005):

  • Ypsilon: Die Fahrtspur wird geteilt oder zusammengeführt.
  • S-Gasse: Sie besteht aus zwei Pylonenseiten angeordnet wie der Buchstabe „S“.
  • Z-Gasse: Jeweils drei parallel angeordnete Gassen, die in einem Abstand von zwei bis vier Metern auseinander stehen. Um von einer in die andere Gasse zu gelangen, muss man das Kart um 180° drehen.
  • Kasten: Die Pylonen werden wie ein Viereck angeordnet mit jeweils zwei Öffnungen mit der normalen Torbreite.
  • Schneckenhaus: Ist eine Kombination aus zwei Aufgaben: einer Gasse und einem gedachten Kreis. Diese Aufgabe wird wie ein Schneckenhaus gefahren.
  • Kreuz: Zwei Fahrspuren kreuzen sich.
  • Brezel: Diese Aufgabe ist von der Fahrweise die komplizierteste. Ausschauen tut sie wie ein Pilz mit drei Öffnungen.
  • Deutsches Eck: 90-Grad-Kurve, die jedoch innen wie die Brezel leicht entschärft ist.
  • Wende: Eine Aufgabe, bei der drei Pylonen direkt nebeneinander stehen und an der man eine 180- bzw. 90-Grad-Wende durchführt. Fallen alle drei Pylonen dieser Aufgabe um, wird der Fehler trotzdem so gewertet, als wäre nur eine Pylone umgefallen. (Diese Aufgabe ist jedoch erst später hinzugekommen.) Der Veranstalter muss entweder vorschreiben oder freistellen, in welcher Richtung die Wende umfahren wird.
  • Neustädter Eck (Wechseltor):Diese Aufgabe besteht aus zwei Pylonentoren, die unmittelbar nacheinander gefahren werden. Die Pylonen des Wechseltors stehen in einer geraden Linie. Der Abstand zwischen den Toren beträgt mindestens 1,5 m und maximal 4 m.

¹ Spurbreite Kart (in der Regel 1,25 m) + 40 cm

 

Technik

Jugendkartslalom wird mit Viertakt-Karts mit 160 cm³ Hubraum und 5,5 PS bzw. 200 cm³ und 6,5 PS durchgeführt, die vom durchführenden Veranstalter oder des ADAC-Gaus gestellt werden. Dabei sind diese mit einem Übersetzungsverhältnis von 1 : 2,5 ausgestattet. Die Spurbreite an der Hinterachse beträgt 1,25 m, bei Regenbereifung 1,15 bis 1,25 m. Die Teilnehmer müssen mit den ganzen Körper bedeckender Kleidung (oftmals wird ein spezieller Kartoverall verwendet), Handschuhen, Vollvisierhelm und festen Schuhen antreten.

Beim Kart-Slalom 2000 und Kart-Turnier treten die Teilnehmer mit eigenen Karts an. Je nach Alter des Fahrers sind hier verschiedene Motoren zugelassen, die hintere Spurbreite ist auf mindestens 1,25 m festgelegt, Übersetzung ist freigestellt, kein Differential, nur direkte Lenkung und keine gefederte Radaufhängung erlaubt. Es gibt eine Liste von zugelassenen Reifen unterschiedlicher Hersteller. Die Mischung muss mittelweich oder härter sein. Es wird also mit weit verbreiteten handelsüblichen Karts gefahren und Eigenbauten sind hier verboten. Diese Angaben beziehen sich auf den ADAC Hessen-Thüringen und die von ihm ausgeschriebene Kart-Meisterschaft – andere Gaue haben möglicherweise andere Bestimmungen.

Für erwachsene Fahrer gibt es in verschiedenen ADAC-Gauen eine Kart-Slalom-Meisterschaft mit 270- und 390-cm³-Viertakt-Motoren und 9 bzw. 13 PS, die Abstände zwischen den einzelnen Aufgaben betragen zwischen 10 und 20 Meter. Die Strafzeit pro gefallene Pylone Beträgt hier 3 Sekunden.

Quelle: www.wikipedia.org